Erinnerungszeichen/Gedenken

Dokumentiert über die Stolpersteine am Kurhaus Binz erwarb 1923 Adalbert Bela Kaba-Kleinzusammen mit seinem Schwager Abraham Lemo und seinen beiden Onkeln Armin und Eugen Reichard für 165 Millionen Reichsmark das Kurhaus Binz von der Gemeinde des Ortes Binz, das er fortan als Geschäftsführer leitete.
Unter dem Druck der Nationalsozialisten stehend, konnte er sich nur teilweise mit Unterstützung der ungarischen Botschaft wehren. 1937 beschlagnahmte die Gemeinde Binz seinen Besitz; Kaba-Klein konnte das vor Gericht rückgängig machen, lebte aber fortan nur noch in Berlin. Im Jahr 1938 wurde er enteignet und das Kurhaus im Mai 1939 „arisiert“; von den 360.000 RM, die Walter Schäfer im Juni 1940 für das Kurhaus bezahlte, erhielt das Ehepaar Kaba-Klein nichts. Adalbert Kaba-Klein wurde verhaftet; seine Entlassung hatte er seiner ungarischen Staatsangehörigkeit zu verdanken. Er ging nach Budapest. Nach der deutschen Besetzung Ungarns wurde er in das Zwangsarbeitslager Fergihegy gebracht, von wo ihm die Flucht gelang. Bis zu seiner erneuten Verhaftung im Oktober 1944 lebte er versteckt; seiner Deportation nach Auschwitz-Birkenau konnte er sich erneut durch Flucht entziehen. Schwer erkrankt, erlebte er doch die Befreiung Ungarns. Eugen Reichard und Abraham Lemo überlebten die Shoah nicht, Armin Reichard starb 1951 in Budapest. Im Mai 1947 kam Kaba-Klein nach Deutschland, um die Rückübertragung seines Eigentums zu betreiben; ab Januar 1948 übernahm er wieder die Geschäftsführung des Kurhauses. Am 25. November 1950 wurde der Kaufvertrag von 1940 von einem Gericht für nichtig erklärt. Im Jahr 1953 wurde Adalbert Kaba-Klein Opfer der Enteignungen in der Aktion Rose. Er wurde am 17. April 1953 zu einer hohen Haftstrafe im Gefängnis Bützow verurteilt, aus der er im Oktober 1956 aus gesundheitlichen Gründen entlassen wurde. Adalbert Kaba-Klein starb am 16. April 1962 in West-Berlin.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Binz

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